1. – 3. November 2024, Bern
«Begreifen, was geschieht, heisst, den Sieg zur Hälfte sichern.»
(Leo Trotzki, Mein Leben, 1929)
Die Marxistische Schule hat zum Ziel, die revolutionären Kader zu bilden, die die Bewegung gegen Krieg, Imperialismus und Kapitalismus so dringend braucht. Wir laden alle Aktivisten, die ehrlich gegen Krieg, Imperialismus und die ganze Barbarei dieses Systems kämpfen wollen, wärmstens ein, an der Schule teilzunehmen!
Alle imperialistischen Mächte rüsten auf. Ihre Kriege um Absatzmärkte, Rohstoffe und Einflusssphären hinterlassen verbrannte Erde in immer mehr Ländern. Die «demokratischen» und «neutralen» Schweizer Kapitalisten, Politiker, Pressechefs und Uni-Rektoren stecken mittendrin. Sich gegen das einseitige Abschlachten der Palästinenser zu stellen war für sie nie auch nur eine Frage. 40’000 ermordete Kinder, Frauen und Männer bedeuten für sie nichts im Verhältnis zu den Milliarden an Profiten, die sie durch den Handel mit Ländern im NATO-Lager machen.
Wir sehen die notwendigen zerstörerischen Zuckungen des Kapitalismus in seiner Todeskrise. Der Kapitalismus muss sterben, damit wir leben können. Das ist die Aufgabe unserer Generation. Danach ist es vielleicht zu spät.
Milliarden Jugendliche und Arbeiter auf der Welt werden radikalisiert durch die Brutalität und den Zynismus der herrschenden Klasse. Der Ruf nach einer Revolution wird immer lauter.
Die Schweiz bildet keine Ausnahme. Das Massaker in Palästina und die Komplizenschaft von Cassis und Co. sind zum Katalysator eines tiefen Hasses auf das imperialistische System geworden. Tausende Jugendliche sind im Sommer an die Universitäten geströmt auf der Suche nach einem Weg, etwas tun zu können gegen den Genozid und die Mittäterschaft unserer Regierung und der Uni-Rektorate.
Eine mächtige Bewegung gegen Genozid und Imperialismus ist möglich – wenn jemand einen Ausweg aufzeigen kann. Ein Schülerstreik gegen den Genozid und Imperialismus ist der nächste Schritt. Es braucht dringend Leute, die kühn vorangehen, erklären und Unklarheiten beseitigen können.
Um das Potenzial zu realisieren, braucht die Bewegung Kader mit einem tiefen Verständnis des Kapitalismus, des Imperialismus, des Staates und des Klassenkampfes. Wir müssen uns auf die fortgeschrittenste Theorie stützen, die es gibt. Der Marxismus gibt uns das nötige Verständnis, das wir brauchen.
Aus diesem Grund organisieren wir von der RKP die Marxistische Schule für alle Aktivisten, die es ernst meinen mit dem Kampf gegen Krieg und Imperialismus. Kaufe jetzt dein Ticket!
Viel steht heute auf dem Spiel. Sie wetzen ihre Messer. Lasst uns unsere mächtigste Waffe schleifen, die marxistische Theorie!
Programm
Wir beginnen die Herbstschule am Freitagabend und enden am Sonntagabend. Während dieser Zeit sind vier Plenumssessionen geplant und mehrere parallele Workshops, wo Du jeweils selbst entscheiden kannst, was du besuchen möchtest.
Freitag
18:30 – 22:00 Uhr | Eröffnungsplenum
Samstag
14:00 – 16:30 Uhr | Workshops
17:00 – 19:30 Uhr | Workshops
Sonntag
9:00 – 12:00 Uhr | Plenum
Kunst und die Russische Revolution
13:30 – 17:30 Uhr | Schlussplenum
Schweizer Imperialismus bekämpfen – RKP aufbauen
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Wenn du Fragen hast zu den Kosten für die Marxistische Herbstschule, lies unsere FAQ unten.
FAQ
Krieg, Krise, Polarisierung – wohin geht die Welt?
Der Kapitalismus steckt in einer tiefen Krise. Es stehen die turbulentesten Präsidentschaftswahlen in der Geschichte der USA bevor. Rechtspopulisten wie die AfD haben Auftrieb. Revolutionäre Bewegungen in Bangladesch oder Kenia erschüttern die Welt. Die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine werfen die Frage eines dritten Weltkriegs auf.
In der Eröffnungssitzung wird Niklas Albin Svensson vom Internationalen Sekretariat der Revolutionären Kommunistischen Internationale die Perspektiven für die Zeit, in die wir eintreten, erörtern – eine Zeit der Kriege, aber auch eine Zeit der Vorbereitung der Revolution – und die grundlegenden Aufgaben für alle Jugendlichen und Arbeiter klären, die gegen die zunehmende Barbarei kämpfen wollen.
Leseliste:
Lenin, die Schweizer Bolschewiki und der Krieg
Die Frage des Kriegs ist wieder auf der Agenda. Wir müssen aus der Geschichte lernen, um nicht ihre Fehler zu wiederholen.
Zu Lenins Zeiten schickten die kapitalistischen Herrscher Europas Millionen von Soldaten in die Schützengräben des Ersten Weltkriegs, um die Profite ihrer herrschenden Klassen zu sichern. Die Führer der Massenorganisationen der Arbeiter unterstützten dieses Gemetzel.
Lenin knickte keinen Zentimeter vor dem Druck ein, während des Krieges die Klassenunterschiede beiseite zu schieben und «das Vaterland zu verteidigen», wie es die Befürworter des Burgfriedens vorschlugen. Er predigte auch keinen ohnmächtigen Pazifismus. Stattdessen bestand er darauf, dass die Arbeiter unabhängig für ihre Interessen kämpfen.
Von seinem Exil in der Schweiz aus führte er einen unerbittlichen theoretischen Kampf gegen die Chauvinisten und ihre Mitläufer. Gleichzeitig diskutierte er diese Prinzipien unermüdlich mit den Schweizer Marxisten, um das aufzubauen, was später der Kern des Schweizer Bolschewismus werden sollte.
Caspar Oertli wird Lenins Herangehensweise an die Frage des Kriegs erklären – Lenins Prinzipien und wie er sie in der praktischen Agitation anwendete, um die Massen zu gewinnen.
Leseliste:
Die Verbrechen des «neutralen» Schweizer Imperialismus
Wir müssen unseren Hauptfeind verstehen und entblössen können, um ihn zu bekämpfen.
Der israelische Imperialismus massakriert die Palästinenser, der US-Imperlialismus und mit ihm die NATO decken ihm den Rücken – und der Bundesrat steht mit beiden Beinen im bluttriefenden NATO-Lager.
Vor aller Augen entlarvt sich die Pseudo-Neutralität der Schweizer Kapitalisten. Wir müssen verstehen, was zum Vorschein kommt.
Versteckt hinter ihrer Schein-Neutralität plündern die Schweizer Kapitalisten seit Jahrhunderten die Arbeiter der ganzen Welt aus. Wenn – wie heute – die Konflikte zwischen den Grossmächten härter werden, reihen sich die Schweizer Imperialisten jeweils hinter den grössten Kriegstreibern ein.
Dersu Heri entlarvt die Mythen und Lügen rund um die «humanitäre und neutrale Schweiz».
Leseliste:
- Manifest der RKP, v.a. «Kein Sonderfall: Der endgültige Niedergang des Schweizer Kapitalismus»
- Perspektiven des Klassenkampfs in der Schweiz 2022, v.a. «Schweizer Kapitalismus im Niedergang»
- Perspektiven des Klassenkampfs in der Schweiz 2023, v.a. «Gezeitenwende und Blockbildung: Zerrieben zwischen den Blöcken»
- Lenin, Die Aufgaben der linken Zimmerwalder in der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz
- Lenin, Der Schutz der Neutralität
Die Schweizer Demokratie – eine Diktatur der Banken
Uni-Rektoren hetzen die Polizei auf Studenten, nur weil sie die einfache Wahrheit aussprechen, dass in Gaza nicht das Selbstverteidigungsrecht Israels verteidigt wird, sondern das palästinensische Volk abgeschlachtet wird. Alle, die sich auf die Seite Palästinas stellen, werden mit Gewalt und Verleumdung mundtot gemacht.
Die Schweizer Demokratie ist eine Farce. Das, was sie «Demokratie» nennen, ist in Wirklichkeit eine Diktatur der Reichen. Wenige Bankiers und Monopolisten bestimmen die Geschicke in dieser Welt und ganz besonders der Schweiz.
Nur mit diesem Verständnis sehen wir, was gemacht werden muss, damit die arbeitenden Massen und die Jugend wirklich die Welt in die eigenen Hände nehmen können.
Jannick Hayoz analysiert die imperialistische Essenz hinter der Fassade der «direkten Demokratie» der Schweiz und zieht die praktischen Schlussfolgerungen.
Leseliste:
- Manifest der Revolutionären Kommunistischen Internationale, Kapitel «Krise der bürgerlichen Demokratie»
- Manifest der Revolutionären Kommunistischen Partei, Kapitel «Schweizer Demokratie? Diktatur der Banken und Konzerne!»
- Class struggle and the fight for democratic rights
- Lenin, Staat und Revolution
Kunst und die Russische Revolution
Der faulende Kapitalismus droht, alles wirklich Menschliche zu zerstören, auch die Kunst. Die grossen Meisterwerke werden als Spekulationsobjekte in den Kellern der Kapitalisten weggesperrt; für künstlerische Grundbildung an den Schulen gibt es kein Geld mehr; ganze Länder mit hunderten von Jahren an künstlerischem Erbe werden zerbombt.
Alle ehrlichen Kämpfer für die Befreiung der Unterdrückten dürfen sich diesem Prozess und der Kunst im Allgemeinen gegenüber nicht gleichgültig verhalten.
Wir müssen das Erbe von Lenin und Trotzki verteidigen. Die Russische Revolution 1917 leitete eine Explosion der künstlerischen Kreativität ein und begann, den Massen die Türe zur Sphäre von Kunst und Kultur zu öffnen. Lenin und Trotzki waren die unbestrittenen Führer dieses Prozesses.
Olivia Eschmann klärt den Zusammenhang von Kunst, Revolution und Kommunismus anhand der Russischen Oktoberrevolution von 1917.
Leseliste:
Ihre Moral und unsere: Marxismus vs Pazifismus
Während weltweit die Rüstungsausgaben in die Höhe schiessen, werden die Stimmen nach «Frieden» immer lauter. Die herrschende Klasse verschleiert und begründet ihre Kriegstreiberei mit «Verteidigung des Friedens und der Demokratie».
Die meisten Antworten, die wir in der Politik und im Kampf gegen den Genozid und Krieg antreffen, sind Appelle für Frieden und gegen Krieg im Allgemeinen. Doch dieser Pazifismus verkennt die Gründe für die Kriege und hilft der Jugend und der Arbeiterklasse nicht, effektiv für Frieden zu kämpfen.
Als Marxisten kämpfen wir für das Ende von Krieg und Genozid. Aber wir brauchen Klarheit darüber, welche Rolle der Pazifismus im Kampf gegen Krieg spielt, warum er uns nicht weiterhilft und was die positive Antwort der Marxisten auf Krieg und Gewalt ist.
Leseliste:
- Leo Trotzki, Ihre Moral und unsere
- Ben Curry, Befürworten Kommunisten Gewalt?
- Benoît Tanguay, War, peace and bourgeois morality
- Ben Gliniecki, War, peace and class struggle : marxism vs pacifism
Zweiter Weltkrieg: Wie die britischen Kommunisten gegen Hitler kämpften
Im Zweiten Weltkrieg eroberte Hitler schnell ganz Europa. Die britischen und französischen Imperialisten führten keinen antifaschistischen, sondern einen imperialistischen Krieg gegen Hitler. Doch sie kapitulierten lieber, als die Arbeiter zu bewaffnen. Seinen Meister fand Hitler nur in der sowjetischen Roten Armee, die auf Grundlage der Planwirtschaft den Krieg entscheiden konnte – trotz der stalinistischen Bürokratie.
Die Arbeiterführer reihten sich hinter ihren eigenen Kapitalisten ein. Die Einzigen, die in Europa für eine unabhängige Position der Arbeiterklasse kämpften, waren die britische Gruppe von Ted Grant. Sie sagten: «Wir müssen Hitler schlagen! Aber unter der britischen herrschenden Klasse wird das nicht klappen. Deshalb müssen die Arbeiter selbst die Kontrolle über die Armee und die Industrie übernehmen und die Macht ergreifen.» Diese Linie erlaubte der Gruppe, während des Krieges eine starke Grundlage in der Arbeiterklasse aufzubauen.
Michael Wepf erklärt, wie uns diese Erfahrungen helfen, die Unabhängigkeit der Arbeiterklasse im Kampf gegen die imperialistischen Kriege zu wahren.
Leseliste:
Rassismus und Schweizer Imperialismus
«Wenn Muslime uns nicht aushalten können, müssen sie raus» (NZZ). Auch in der Schweiz fahren Medien, Professoren und Politiker eine aggressive Hetzkampagne gegen Ausländer, speziell Muslime, angeblich um die Bevölkerung vor Antisemitismus zu schützen – eine blanke und zynische Lüge.
Um was geht es ihnen wirklich? Was ist die Funktion des Rassismus für Imperialisten in der Krise?
Dario Dietsche untersucht diese Fragen anhand der Schweiz – einer kleinen imperialistischen Macht mit grosser rassistischer Tradition. Wir müssen diesen Grundpfeiler des Schweizer Imperialismus verstehen, um ihm ein Programm gegen Rassismus und kapitalistische Migrationspolitik entgegenzustellen.
Leseliste:
- Manifest der RKI, «Der Kampf gegen Unterdrückung»
- Rassismus als Spaltungsmechanismus
- Kampf gegen Rassismus! Aber mit welchen Ideen?
- Warum Marxisten gegen Migrationsbeschränkungen sind
- Flüchtlinge sind willkommen – die Kapitalisten sollen zahlen!
- Lenin, Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus, Kapitel 6
Imperialismus im Nahen Osten
Das barbarische Chaos im Nahen Osten ist das direkte Resultat des Kapitalismus und Imperialismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg löste der US-Imperialismus Grossbritannien als hegemoniale Macht ab. Über Jahrzehnte unterstützte er reaktionärste Regimes und putschte unliebsame Regierungen, um den eigenen Einfluss in der Region zu sichern. Damit schuf er an jedem Punkt die Bedingungen für weitere blutige Kriege und Elend für die Massen.
Nach dem Fall der UdSSR verkündeten die US-Imperialisten pompös die «Neue Weltordnung», beanspruchten die Herrschaft der Welt und marschierten im Irak ein. Doch statt «Demokratie» und «Frieden» zu bringen, haben sie das Gleichgewicht in der Region noch vollends zerstört. Das Resultat ist der Aufstieg des islamischen Fundamentalismus und eine nicht endende Reihe von Kriegen in Syrien, im Jemen, in Palästina oder im Libanon, in denen regionale Imperialisten (Israel, Saudi-Arabien, Iran, etc) und Grossmächte (USA, Russland) um die Vorherrschaft ringen.
Martin Kohler zeigt mit einem historischen Blick auf die Rolle des westlichen Imperialismus im Nahen Osten, wie diese Kriege zusammenhängen und wie wir in der heutigen Situation angelangt sind.
Leseliste:
- The Middle East: a blaze of imperialism’s making (2024)
- 20 years since the invasion of Iraq: the brutal legacy of imperialism (2023)
- Broschüre Israel-Palästina (Teil Geschichte)
- Class struggle brewing in the Middle East (2007)
- Civil war and black reaction in Iraq: a Frankenstein’s monster of imperialism raises its head (2014)
- Saudi war on Yemen: rising tensions in the Middle East and the crisis of Imperialism (2015)
- Syria: The battle of Aleppo a turning point in world relations (2017)
- Iran Nuclear Deal: A new period opens up in the Middle East (2015)